RESOLVE | Düsseldorf, 07.01.2021

 

Retourensenkung im Online-Handel 

Lösungsansätze zur Gestaltung nachhaltigeren Verbraucherverhaltens

RESOLVE | Düsseldorf, 07.01.2021

 

Retourensenkung im Online-Handel 

Lösungsansätze zur Gestaltung nachhaltigeren Verbraucherverhaltens

In dem Verbundprojekt RESOLVE (Retourensenkung im Online-Handel – Lösungsansätze zur Gestaltung nachhaltigeren Verbraucherverhaltens) entwickelte das Institut für Verbraucherwissenschaften von März 2021 bis Februar 2023 innovative Maßnahmen zur präventiven Retourensenkung in Kooperation mit dem Praxispartner OTTO.

Ziel war es, Gestaltungsempfehlungen zur präventiven Retourensenkung abzuleiten, die sowohl ansetzend beim Verbraucherverhalten Gestaltungsempfehlungen für kurz- bis mittelfristige Maßnahmen in der Praxis als auch Gestaltungsempfehlungen für nachhaltigkeitsförderliche(re) Rahmenbedingungen umfassen. Sie können den Abschlussbericht zu RESOLVE hier als PDF-Datei lesen und herunterladen. Das diesem Bericht zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz unter den Förderkennzeichen 28V1306A20/28V1306B20/28V1306C20/28V1306D20 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autor:innen.

Info-Box

 

  • Projektart: Verbundprojekt
  • Laufzeit: 24 Monate (März 2021 bis Februar 2023)
  • Fördersumme: 150.000 Euro
  • Förderer: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
  • Projektträger: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Beteiligte des IfV

       

Kooperationspartner

DAS PROJEKT

Hintergrund

Die Entwicklung von Informations- und Handlungsstrategien zur Ökologisierung des Online-Handels zählt zu den prioritären Maßnahmen des dritten Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess III – 2020-2023), welches vom Kabinett am 17. Juni 2020 beschlossen wurde. [1] Dabei stellen Retouren eine der größten Herausforderungen für den Online-Handel dar. [2] Rückversand und Bearbeitungsprozesse der retournierten Waren belasten Klima und Umwelt u. a. aufgrund von CO2-Emissionen durch zusätzliche Transportwege und Ressourcenmehrverbrauch durch Verpackungsmüll. Doch neben diesen ökologischen Auswirkungen, gehen Retouren auch mit wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeitskonsequenzen einher. So führen sie nicht nur zu erheblichen Kosten auf Seiten der Online-Händler, sondern erhöhen auch indirekt die Marktpreise für Verbraucherinnen und Verbraucher, indem die händlerseitigen Mehrkosten über die Marktpreise auf alle Kund:innen, auch jene die wenig oder gar nicht retournieren, umgelegt werden.

 

Zielstellung

Während ein Ansatz zur Problemlösung in der nachhaltigeren Ausgestaltung von Rückversand und Bearbeitungsprozessen liegen könnte, ist der größte Hebel zur Reduktion all dieser nachhaltigkeitsrelevanten Konsequenzen jedoch in der Senkung der Retouren zu sehen. Ziel des Verbundvorhabens RESOLVE ist es daher, Gestaltungsempfehlungen zur präventiven Retourensenkung abzuleiten, die beim Verbraucherverhalten ansetzende Gestaltungsempfehlungen für kurz- bis mittelfristige Maßnahmen in der Praxis sowie Gestaltungsempfehlungen für nachhaltigkeitsförderliche(re) Rahmenbedingungen umfassen.

Das wesentliche Arbeitsziel von RESOLVE liegt daher in der Entwicklung und Erprobung von kurzfristig in der Praxis umsetzbaren, effektiven Maßnahmen zur präventiven Retourensenkung, die beim Verbraucherverhalten ansetzen. Zur Erprobung sind Feldexperimente in Kooperation mit dem Praxispartner OTTO vorgesehen, für welche dieser einen Bereich des Online-Shops als Testumgebung zur Verfügung stellt.

Ergänzend wird eine potenziell mittelfristig umsetzbare Maßnahme im Projekt getestet. Diese stellt damit das Bindeglied zwischen kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen und langfristig realisierbaren Gestaltungsempfehlungen, welche die systemisch-strukturelle Rahmenbedingungen betreffen, dar. Konkret soll die Idee „personalisierter Vertragsbeziehungen“ untersucht werden, die aktuell im angloamerikanischen Raum vermehrt diskutiert wird [4] und auch bereits Einzug in die deutsche politikorientierte Verbraucherforschung gefunden hat.

Ansprechpartnerin

Frau Freya Blickwedel

  • E-Mail: freya.blickwedel@hhu.de
  • Telefon: 0211/81 15216

[1] BMU (2020a). Deutsche Ressourceneffizienzprogramm III 2020-2023: Programm zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen. Zugriff unter https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Ressourceneffizienz/progress_iii_programm_bf.pdf; BMU (2020b). Deutsches Ressourceneffizienzprogramm ProgRess III. Zugriff unter https://www.bmu.de/download/deutsches-ressourceneffizienzprogramm-progress-iii/

[2] Schulz, P., Shehu, E., & Clement, M. (2019). When consumers can return digital products: Influence of firm- and consumer-induced communication on the returns and profitability of news articles. International Journal of Research in Marketing, 36(3), 454-470.

[3] lau/dpa (2019). Jedes sechste Paket geht zurück: Wie Online-Shopping die Umwelt belastet – und die Preise hochtreibt. Zugriff unter https://www.stern.de/neon/vorankommen/nachhaltigkeit/online-shopping–so-sehr-
belasten-ruecksendungen-die-umwelt-und-den-geldbeutel-8687902.html

[4] Ben-Shahar, O., & Porat, A. (2019). Personalizing Mandatory Rules in Contract Law. The University of Chicago Law Review, 86(2), 255-282.