Kompetenzen durch “Boosts” stärken [BDP]
Heutzutage treffen Verbraucher:innen häufig auf hochtechnisierte und sorgfältig gestaltete Entscheidungsumgebungen. Da die kommerziellen Interessen der Designer:innen dieser Entscheidungsumgebungen häufig Vorrang vor dem öffentlichen Wohl haben, können diese negative Auswirkungen auf das Wohl des Individuums haben. Herr Dr. Stefan M. Herzog und Herr Prof. Dr. Ralph Hertwig sprechen sich in einem Übersichtsartikel zum Thema “Boosting” für einen Policy-Mix aus, der u. a. die Stärkung der Entscheidungskompetenzen der Verbraucher:innen in den Fokus nimmt.
Als wirksames Instrument hierfür wird der verhaltenswissenschaftlich gestützte Ansatz der “Boosts” präsentiert. Dies sind nicht monetäre, nicht regulatorische Interventionen mit dem Ziel, die Entscheidungs- und Selbstkontrollkompetenzen der Verbraucher:innen zu stärken. Im Gegensatz zu “Nudges” — nicht monetäre, nicht regulatorische Interventionen, welche Menschen in eine bestimmte Richtung lenken sollen — sind Boosts transparenter, weil sie nur funktionieren können, wenn Personen sich aktiv mit ihnen auseinandersetzen und sie umsetzen wollen. Da sie außerdem Kompetenzen ausbilden, können Boosts einen Einfluss auf das Verhalten haben, welcher nach Beendigung der Intervention erhalten bleibt.
Der Politik stehen also verschiedene Instrumente zur Verfügung, doch welches Instrument sollte man wann nutzen? Die Autoren gehen auf die Stärken und Schwächen von Boosts und Nudges ein und präsentieren sechs Kriterien zur Beurteilung, wann Boosts und wann Nudges sinnvoll und erfolgsversprechend eingesetzt werden können. Diese und weitere Informationen finden Sie in der vollständigen Version des Artikels.